Willkommen auf unserem Blog.

Hier teilen wir gerne unsere Erlebnisse mit Euch während unserer siebenwöchigen Auszeit von der Arbeit.

Viel Vergnügen!

Erlebnisse

3. Oktober - der 49. Tag

Heute besuchen wir den Norden von Öland. Das bedeutet knapp 2 Stunden reine Fahrzeit in den Norden und dann zurück. Wir besuchen dabei den Trollwald, die einzige verbliebene Eisenbahn auf Öland, den langen Eric, einen traumhaften Sandstrand, und Rauka-Säulen am Meer. Ferner die älteste Kirche auf Öland und den Binnensee im Alvar, der je nach Regen mal grösser, mal kleiner ist.

Manchmal verfährt man sich im Wald - dann wenn man besonders schlau meint, Abkürzungen nehmen zu können. Ich kontrolliere, ob wir Steine in den Reifenrillen haben - wir hatten bei drei Räder 6 Stück, die ich mit Hilfe eines Werkzeuges entfernen musste.

Für den Abtransport von Holz gab es im Norden von Öland bis 1959 eine Forsteisenbahn mit zwei vierachsigen Dampflok und einer Diesellok. 1974 gründeten einige Eisenbahnenthusiasten einen Verein mit dem Ziel, möglichst viel aus der Eisenbahnzeit zu erhalten. Sie erhielten von der staatlichen Forstverwaltung die Trassee und konnten die einzige erhaltene Dampflok zurückholen. Seither gibt es im Sommer auf 600 mm Spur einen Museumsbetrieb. Leider war am letzten Wochenende Saisonschluss.

Im pädagogisch äusserst geschickt gestalteten Naturum erfährt man einiges über den Trollskogen, den Trollwald. Den Namen hat er von den alten Eichen, die in ihrer Knorrigkeit wie Trolle aussehen. Man sagt eine Eiche wächst 300 Jahre, lebt 300 Jahre und stirbt 300 Jahre. Währenddem ist sie Wohnstätte für unzählige Lebewesen.

Interessant ist die grosse Bucht an der Nordspitze von Öland. Im Hintergrund sieht man den langen Eric. Er ist das Gegenstück von langen Jan im Süden.

Die Menschen lieben aber noch mehr als den Leuchtturm den Steinstrand. Unzählige Steinmandli zieren den Strand.

Bis in die sechziger Jahre taten drei Leuchtturmwärter auf der Leuchtturminsel ihren Dienst. Sie lebten da mit ihren drei Familien. Eine Brücke gab es noch nicht, aber einen geschützten Hafen auf der Seite der Bucht. Heute ist er Rastplatz.

Auch wenn im Gegensatz zur Leuchtturminsel hier das Klima sehr mild war, badete Ursula doch nur noch die Füsse.

Die verwaschenden Strukturen sind faszinierend. Ebenso die Insel im Hintergrund, auf der es eine Burg gibt. Die Insel ist aber Naturschutzgebiet. Man kann sie nicht besuchen.

Der Möckelmossen. Der See im Alvar.

Heimkehr auf den Campingplatz. Mit dem 49. Tag geht das Sabbatical zu Ende. Noch werden wir knapp zwei Wochen unterwegs sein, nun aber als ordentliche Herbstferien. Der Blog endet hier. Ich hoffe, Euch hat das eine oder andere Bild gefallen oder gluschtig gemacht, auch mal Dänemark, Norwegen oder Schweden zu bereisen.

Tschüss und bhüet Eui!

1. und 2. Oktober auf Süd-Öland

Wir geniessen die zum Teil magischen Lichtimpressione, die weite Landschaft, die Tierwelt. Und wir erkunden an diesen beiden Tagen den Süden von Öland.

Der alte Bahnhof von Skärlöv. Bis 1961 gab es eine Eisenbahn auf Öland. Heute findet man noch das Trassee, Bahnschwellen, Fundamente von Signalstangen. Ein Teil ist Wanderweg, ein Teil Fahrradweg. Und hier ist noch das Bahnhofsgebäude mit WC-Häuschen und Rampe erhalten.

Mag ja sein, dass die Algen manchmal betörend riechen. Farblich sind sie schön.

Ekketorp ist eine rekonstruierte Burg aus der Eisenzeit.

Und dann geht es an die Südspitze..

Und da essen wir nicht nur gut zu Mittag im Restaurant beim Leuchtturm langer Jan, wir beobachten auch Tiere. Zum ersten Mal sehe ich Robben in freier Wildbahn. Ich zähle etwa 8 Stück. Siehst du die eine auch?

Der Tag schliesst mit einem Sonnenuntergang an der Westküste.

Und der neue Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang an der Ostküste.

Alvar ist das Gemeinschaftsland, wie unsere Allmend. Hier ein besonders trockenes Stück, meist sind die grossen Flächen in der Mittel der Insel. Selten quert eine Strasse, dann kannst Du schon mal 10 Kilometer schnurgerade fahren. Interessant ist die Landwirtschaft. Sie hat mit modernen Methoden die Landaufteilung aus dem Mittelalter übernommen, weil Wasser an vielen Orten knapp ist. Das bedeutet: Die Höfe sind entlang der Ost- oder Westküstenstrasse. Dort sind um die Siedlungen Äcker und Wiesen. Der Rest ist Alvar. Im übrigen Schweden hat man das Land in der Neuzeit aufgeteilt und die Höfe liegen heute dezentral in den Grundstücken.

Der Schein trügt. Ursula schaut nicht ins Nichts. An der Westküste habe ich heute über 60 Robben gezählt. Zum Teil waren sie uns nahe. Wir staunten so fest, dass wir darüber das Fotografieren vergassen. Und dann kam ein Platzregen.

Wir besuchten ein Gräberfeld aus der Eisenzeit, welches über 2 Kilometer lang ist. Die Steine wurden in verschiedenen Formationen und Varianten aufgestellt.

An einem anderen Ort arbeitet eine Künstlerin mit einem solchen Grabfeld. Mehr hat es uns aber der weinende Lebensbaum angetan.

Kannst du die Glastränen erkennen?

Zurück zum Hofladen, bei dem wir für Honig, Marmelade, Kürbis und Kartoffeln zum erstenmal seit sieben Jahren wieder schwedisches Bargeld brauchen. Zum Glück sind die Noten noch gültig. Und dann gehts heim auf dem Campingplatz, für eine Runde Minigolf.

30. September - Stenåsa Camping auf Öland

Der letzte Tag des September. Einen ganzen Monat im Auto! Wir leben gut in unserem fahrbaren Maiensäss. Auch auf engem Raum - bei schlechtem Wetter - gehen wir uns nicht auf die Nerven. Heute aber war es entgegen dem Wetterbericht überraschend sonnig. Aber auch windig. Das Land ist topfeben und darum weit, sehr weit. Lassen wir einige Bilder sprechen, auch wenn sie die Weite, die wir erleben, nur beschränkt wiedergeben können.

Und zum Schluss noch einige Meerbilder, vom Vogelbeobachtungsturm aus:

Hoffen wir auch für Morgen für eine solche Morgenstimmung:

29. September - Pippi Langstrumpf verpasst - Fransk Hot Dog - ein Schloss - Kürbisfest verpasst - beste Kürbistorte ever und ein weiterer Geschmack

Wir fahren von Loftahammar nach Vimerby, wo das Geburtshaus von Astrid Lindgren und der Erlebnispark ihrer Figuren stehen.

Beides ist geschlossen, obwohl im Internet zum Teil anders angegeben. Also für uns rot.

Dafür gibt es andere interessante Dinge am Strassenrand und auf Parkplätzen.

Um auf Öland zu kommen, muss man eine lange Brücke in den Himmel nehmen. Ein Camping im Vogelnaturschutzparadies im Süden der Insel Öland ist nämlich unser Ziel für den Rest der Woche. Hier wollen wir nochmals richtig Urlaub machen.

Öland ist ein Bijoux. Nicht nur das Schloss von Borgholm und die Kirche, sondern der ganze Ort, wo man die letzten Reste des Kürbisfestes aufräumt, welches in den letzten Tagen stattfand. 

Wir sind in der Region angekommen, wo die Glaskunst eine grosse Tradition hat.

Endlich eine offene Kirche und den besten Kuchen der Sabbaticalreise.

Die Kirche ist sehr interessant. Sie ist eine der ersten in Schweden, die im 19. Jahrhundert als Gemeinschaftsbau von Schule und Kirche gebaut wurde. Rechts ist das Kirchenschiff. Links war die Schule, heute sind hier Räume der Diakonie einquartiert.

Charakteristisch sind auch die vielen alten Windmühlen. Als Geheimtipp: Die Ostküstenstrasse abfahren. Dort findet man viele alte Höfe am Strassenrand mit Flohmärkten.

Ziel in Sicht.

Direkt am Meer..

Mit betörendem Algengestank. Mit Blick auf die Nachbarn verabschiede ich mich für heute.

28. September

Die Zeit vergeht im Hui; schon ist der letzte Sonntag im September da. Lange sind wir schon unterwegs. Viele Erlebnisse haben wir gesammelt. Es scheint ein halbe Ewigkeit her zu sein, seit wir in Dänemark Mitte August Badeferien gemacht haben, mitten im Pulk der Urlauber. Nun sind die Campingplätze zunehmend leer. Es herbstelt. Auf dem Feld, wo wir stehen, war von Freitagabend bis heute Mittag gerade ein schwedisches Paar mit Wohnwagen und PW im Weekend. Bei den Festplätzen waren einige wenige Nachbarn da, bis auf ein älteres Paar sind alle wieder abgereist. Wir merken das Saisonende auch daran, dass alles, was wir besuchen wollen, bereits geschlossen ist. So geniessen wir den ruhigen Sonntag in Loftahammar bei Sonne und Wolken. Diesmal ist es kühler, weil ein leichter Wind weht. Fürs Mittagspicknick an der Sonne und für die Fika (=Kafi) am Meer reicht es aber allemal.

Ganz alleine bleiben wir aber nicht. Hinter uns hämmert unermüdlich ein Specht, vor uns "grasen" Schwäne. Robben lassen sich leider keine sehen, obwohl ich lange mit dem Fernrohr Ausschau halte.

27. September - Samstag in Loftahammar

Ein weiteres Mal geniessen wir die Sonne.

Ein weiteres Mal vertiefen wir uns in das Buch über Karl Barth.

Wir machen mit dem Velo eine Ausfahrt - und stehen ein weiteres Mal vor verschlossenen Kirchentüren. Auch morgen ist nichts mit Gottesdienstbesuch. Die Kirche gehört zu einer grösseren Regionalgemeinde; so ist nur 1 bis 2 mal pro Monat Kirche, und das bei anderen Distanzen als in unserer kleinräumigen Schweiz. Bemerkenswert: Die Gottesdienst finden in der Regel später als bei uns statt. 11.00 Vormittags war bisher das Frühste, was uns begegnet ist. Aber auch 13.00, 15.00, 17.00 oder 18.00 kommen vor.

Interessant sind die Friedhöfe. Gras zwischen den Grabsteinen. Viel Platz. Und keine Aufhebung der Gräber!

26. September - ein Tag in Loftahammar an der Ostküste Schwedens

Wir erholen uns an der Sonne, aber nicht nur. "Hausarbeiten" sind angesagt. Und wir vertiefen uns ins Buch über Karl Barth des Systematikers Ralf Frisch, das ich Ursula vorlese. Seit 2019 ist es auf meinem Lesesims in Arosa gelegen; immer kam anderes zuerst. Doch das ist nicht schade, denn manchmal muss auch die Zeit für Gedanken reif sein. Jetzt ist der rechte Zeitpunkt. Der Inhalt gibt viel zu diskutieren. Bezüge zu unserer theologischen Haltung und zu unserer Arbeit klingen an, aber auch zu unserem ganzen Lebensverständnis überhaupt. Wir freuen uns über die anregende Lektüre.

Wir haben fleissige Mithörer. Nicht nur ein Hummeli, sondern eine ganze Gruppe Libellen, die ganz vernarrt in Ursulas Rock sind.

25. September Västerås - Loftahammar

Wieder geht es ans Meer zurück. Wir landen auf einer kleinen Halbinsel direkt am Wasser mit überraschend milden Temperaturen. Einfach wunderbar.

Die Vegetation erinnert an Arosa auf den Wanderwegen,  nur dass wir direkt am Meer sind..

24. September Västerås

Nicht nur Wlan und Mobilfunk Verbindung ist schlecht, auch sind am Morgen alle Wasserhähne abgeschraubt ohne dass wir davon wussten. Nun müssen wir für Wasser ins Servicehaus. Lärm am frühen Morgen weil eine Strasse in der Nähe geteert und gewalzt wird, gibt dann den Ausschlag. Wir werden früher als geplant weiterziehen.

Leider die einzige Robbe, die wir bisher sahen..

23. September Besuch in Uppsala

Es geht von Gävle weiter in den Süden. Auf dem Weg nach Västerås besuchen wir die älteste Universitätsstadt in Schweden: Uppsala. Ein Geheimtipp - eine hübsche alte Stadt.

Glück muss der Mensch haben. Wir finden einen passenden Parkplatz gleich neben der Altstadt.

Aula der Uni. Wir sind an unsere Studentenzeit erinnert.

Dom. Hier beginnt gerade eine Messe, an der wir teilnehmen. Eine ungewöhnliche Erfahrung. Der Priester - so ist seine Berufsbezeichnung - feiert eine Liturgie mit evangelischen und katholischen Elementen. Predigt, aber Hochgebet mit Rücken zum Volk am Altar. Austeilung ist in zweierlei Gestalt im Kresis, aber mit katholischen Hostien und Rotwein. Der Priester hat einen Ehering, aber ein liturgisches Gewand. Die Lieder tönen evangelisch. Das ist Svenska Kyrka. Zur Information: Die Svenska Kyrka zählt sich zu den Kirchen der Reformation. Sie hat auch Priesterinnen und Bischöfinnen.

Die katholische Vergangenheit der Kirche sieht man noch, doch sie ist in vielem evangelisch gestaltet. So findet man moderne Kunstwerke, wie die Segnung der Kinder in Echtgrösse.

In dieser Konditorei gab es wunderbares Brot, das unser Hot-Dog-Zmittag echt bereichert hat.

Ausserhalb von Västerås übernachten wir auf dem Camping. Die Wlan und Mobilfunkprobleme beginnen.

22. September Gävle - ein Tag an der Jungfrauenküste

Wir sind im Camping Engesberg zu hause.

Weil uns die Etappe von Stöde nach Västerås zu lang war, haben wir uns während der Reise für einen Abstecher an den Bottnischen Meerbusen entschieden. Gävle ist also eine Zufallsentdeckung, eine, die sich sehr gelohnt hat.

Wir haben heute viel frische Luft und Sonnenschein getankt, bei einer Velofahrt, bei Minigolf und bei einer speziellen Art von Billard, die wir als Idee auch nach Arosa bringen möchten. Ja, und dann habe ich auch noch meine dritte Fachlektüre begonnen.

Leider sind in Skandinavien bisher alle Kirchen auf dem Land zugeschlossen gewesen, so auch diese Kapelle. Da könnte man von uns in der Schweiz wirklich was lernen...

Ursula gelang eine Foto durch das Fenster. Das aufgehängte Schiff links lässt sich erahnen.

Wir sind und bleiben Fans vom Meer. Schade, dass es keine reformierten Pfarrstellen am Meer gibt. Glück oder Pech für die Menschen in Arosa - das lassen wir dahingestellt. Jedenfalls wäre dann die Kirche am Meer NICHT verschlossen.

Tja, liebe Aroser Tourismusfachleute. Schneefussball ist out. Billardfussball ist angesagt.

21. September Stöde - Gävle mit einem Abstecher auf den Inlandsvägen

Wir wählen heute nicht die direkte Route der Ostküste entlang, sondern machen einen Abstecher ins Landesinnere und fahren nochmals ein Stück auf dem Inlandsvägen E45. Dabei haben wir alles, was das Wetter zu bieten hat: Nieselregen, Nebel, bewölkt, Sonnenschein, Starkregen.

Ich beginne mit zwei Nachträgen zu gestern, mit einem Bild mit unseren Gastgebern am Mittelpunkt von Schweden und mit der gestrigen Abendstimmung.

Nun geht es los.

Die rosa gefärbten Futterballen sind der Kamera entgangen. Interessant: Die rosa Ballen erinnern an die Krebshilfe, ein Zustupf geht von den Folien in die Krebshilfe.

Maschinen sind dumm, auch ein Autonavi. Es kann nur beschränkt lotsen. Wenn du einen besonderen Weg willst, hilft die gute alte Karte.

Einige Male kreuzen wir die Trasse der Inlandsbanen, jener Bahnlinie, welcher wir in Storuman begegnet sind. Links neben dem Bahnübergang ist ein Wasserturm zum Wasserfassen für Dampflokfahrten.

Rättvik hat einen schmucken Bahnhof direkt am See. Gelegenheit für einen Kaffeehalt.

Meer in Sicht. Hier, in Gävle, bleiben wir die nächsten 36 Stunden bis es dann in Richtung Grossstädte geht. Nach knapp 500 Kilometern und 6 Stunden fahrt, freuen wir uns auf Erholung. Wir dürfen auf einen sonnigen Tag hoffen; der Wetterbericht ist gut.

20. September Tag in Stöde auf Lilla Viken

Frühstück für ein Geburtstagskind.

Als wir im Lock-Down vor fünf Jahren plötzlich viel mehr Zeit hatten, schauten wir nach einer Möglichkeit um, Schwedisch, die Sprache der Wahlheimat unserer Tochter, zu lernen. Migros Clubschule machte Fernlernen möglich, und so fanden wir uns in einer Online-Gruppe zusammen mit Moni, welche damals die Auswanderung nach Schweden plante. Moni lebt mit Matthias auf Lilla Viken in Stöde, einem wunderschönen Flecken mit einem Ferienhäuschen und vier Stellplätzen für Wohnmobile. Gestern Abend haben wir uns zum ersten Mal live gesehen. Die beiden haben uns heute den Mittelpunkt von Schweden gezeigt, zu dem wir einen Teil gefahren und einen Teil hoch spaziert sind.  Der Ausblick von der gut 450 Meter über Meer liegenden Anhöhe war überwältigend. Das Plaudern miteinander einfach schön.

Nein, das ist nicht das gleiche Bild. Jemand  macht eine Probefahrt auf ihrem alten Velo, das..

einen neuen Comfortsattel bekommen hat, montiert von mir.

Weites Land..

19. September

Umeå - Stöde, mit zwei Zwischenabstechern ans Meer.

Ich liebe ja Baumärkte. Mittlerweile bin ich in Skandinavien Fan von Biltema geworden. Heute morgen haben wir die falsche Wasserpumpe, die wir in Lund gekauft haben, zurückgegeben. Doch mit leeren Händen sind wir nicht herausgekommen: Neues Veloschloss, neuer Velosattel, rechtwinklige Schraubenschlüssel, neue Arbeitshandschuhe, ein Satz Briden, alles was der reisende Mann gerade so braucht.

Durchfahrt durch die City von Umeå. Im Hintergrund die Stadtkirche, welche wir vorgestern besucht haben.

Ich wäre ja am liebsten in eine der urigen Fähren, die dich auf die vorgelagerten Inseln bringen, eingestiegen. "Norrbyskär", ganz rechts kommt gerade zurück.

Traditionelle Mittagsverpflegung von Müllers.

Die halbe Stunde direkt am Wasser im Naturpark war magisch.

Vor Sundsvall biegen wir von der Küste her wieder ab ins Landesinnere in Richtung Westen. Wir fahren nach Stöde. Warum? Dazu mehr ein andermal.

18. September

Reparatur- und Reinigungsarbeiten sind angesagt. Wir entdecken die bisher schönste Minigolfanlage auf der Reise und einen phantastischen Badesee, der aber selbst für unserer Füsse zu kalt ist.

Wer arbeitet, muss auch ruhen können..

Umeå's Campingplatz ist im Moment nicht so  gefragt. Wer findet uns auf dem Bild?

Mit dieser schönen Abendstimmung verabschiede ich mich für heute.

17. September Umeå-Tag

Aufmerksame Leser merken: Der Thomas hat endlich die schwedische Tastatur entdeckt.

Wir besuchen die Stadt. Der Campingplatz ist am Stadtrand und weil die Bushaltestelle nicht gerade in der Nähe ist, E-Scooter aber schon, nehmen wir zwei grüne Ryde-Scooter und sausen damit in einer Viertelstunde ins Zentrum. Da besichtigen wir die Stadtkirche, die zu meinem Erstaunen denselben Grundriss hat wie die Adliswiler Reformierte Kirche! Wir gehen durch den Ratshusplatsen-Park an den Fluss. Danach ist Einkaufen und Fika (= Zvieri-Käfelen) angesagt. Zwei andere Scooter bringen uns zurück.

Was man mit einem VW-Käfer nicht alles machen kann..

16. September Vindelälven-Tag

Heute fahren wir fast die ganze Etappe dem Vindel-Fluss nach. Wir wählen eine Nebenroute von Storuman nach Umeå über die Hauptstrasse 363. Dafür gibt es keinen Kafihalt und keinen Hot-Doghalt, denn auf den ganzen 260 Kilometern gibt es bis kurz vor Umeå keine Einkehrmöglichkeit. Zum Glück haben wir Picknick dabei.

Die Kathedrale von Lappland mit 2000 Sitzplätzen ist leider nur in der Hochsaison offen.

Das ist eine Ansage im Navi: 225 Kilometer bis zur nächsten Abzweigung (Kreisel).

Mal scheint die Sonne, mal regnet es. Über allem liegt ein feiner Schmutzschild, so dass..

.. die Chauffeuse sich selbst helfen muss, um aus der Scheibe zu sehen.

Der Vindelälv begeistert immer wieder mit phantastischen Stromschnellen, die in ihrer Grösse schwer mit der Kamera einzufangen sind.

Der Campingplatz von Umeå ist unser Ziel. Eine Stadtbesichtigung ist für die nächsten Tage angesagt. Doch zuvor gibt es einen Feierabendtrunk für den Hobby-Eisenbahner.

15. September

Regentag in Storuman.

Zeit zum Lesen und Zeit zum...

.. zum Schreiben.

Was das Lesen betrifft, so gibt es zwei Neuigkeiten zu berichten:

Ich beende das sehr lesenwerte Reclam-Büchlein über das Improvisieren. Wer mehr wissen will: Wähle die Seite Gedanken.

Beim Abwaschen habe ich im Aufenthaltsraum einige ausrangierte Bücher aus der Gemeindebibliothek von Storuman gefunden. Und da ich schon 3/4 meiner mitgenommenen Literatur gelesen habe, habe ich gestöbert. Die schwedischen Bücher scheiden schon mal aus. An einen in Französich geschriebenen Roman über die Eroberung Australiens habe ich mich nicht gewagt und die englischen Science Fiction Bücher mag ich vom Genre her nicht.

Aber da lag noch ein Ringo-Westernheft-Sammelband.

So verbrachten wir den Feierabend nicht nur mit einem Spiel, sondern auch mit dem Vorlesen einer ersten Geschichte. Die Haltung gegenüber Frauen, Indianern und Mexikanern ist hart an der Grenze zu Sexismus und Rassismus. Und sprachlich ist es - und so etwas sage ich wirklich selten - untere Liga. Doch einen gewissen Unterhaltungswert hat so ein Kitsch-Roman-Heft schon.

14. September

Sonntag in Storuman. Ein herrlicher sonniger Tag, allerdings mit tiefem Sonnenstand. Man spürt die nördliche Lage.

Am Vormittag mache ich mich auf den Weg in den Ort, denn ich habe festgestellt, dass durch Storuman die schwedische Inlandsban führt.

Zwei Züge sind im Fahrplan aufgeführt, einer Richtung Norden um 13.18 und einer Richtung Süden um 15.50. Allerdings war das nur bis zum 24. August gültig. Auch Güterverkehr ist nicht zu erwarten, weil die Inlandsban an verschiedenen Stellen unterbrochen ist. Trotzdem arbeitet eine Frau im Büro am Computer. Der Bahnhof ist interesssant, denn...

.. da steht doch etwas im Hintergrund.

Ein ganzer Wagenzug alter Personenwagen der SJ. Aus dem Internet weiss ich, dass bisweilen Nostalgiezüge mit NOHAB-Dieselloks geführt werden. Von einer Lokomotive ist aber keine Spur.

Am Nachmittag machen wir einen Sonntagsspaziergang auf eine Insel im See.

Am Abend bei Sonnenuntergang zeichnet sich der Wetterwechsel ab.

13. September

Heute legen wir knapp 500 Kilometer zurück. Wir queren den nördlichsten Punkt unserer Route und die Landesgrenze von Norwegen nach Schweden.

Mitten in Norwegen (zwischen Nord und Süd) treffen wir auf dem Land einen unglaublich gut sortierten Wollenladen an. Ursula kauft sich als Erinnerung norwegische Wolle um für uns beide zwei Norweger-Pullover zu stricken. Ich bekomme einen Kaffee und ein Gespräch mit dem Mann der Wollfrau.

Nach einer Stunde geht es weiter, entlang der E 6 gegen Norden und entlang der Nordlandbanen. 

Was wie der Linienplan einer S-Bahn ausschaut, trügt. Von Trondheim nach Bödö fährt ein Zug pro Tag und ein Zug pro Nacht. Die Fahrt dauert gut 10 Stunden. Zur Zeit ist aber Busersatzverkehr, weil am 30. August bei Levanger die Strasse und die Bahn in den See gerutscht sind.

Interessant. Nebst den klassischen Signalen wird die Strecke von SJ Norge auf ETCS umgerüstet. Und: Der gemütliche Wartsaal war beheizt und offen, obwohl kein Zug fährt.

Die Verbindungsstrasse 74 von Norwegen nach Schweden ist in einem schlechten Zustand. Schneller als 60 km / h kann man nicht fahren, die Bodenwellen sind zu stark.

Die Landschaft ist rauh und atemberaubend.

Während in Norwegen immer wieder Landwirtschaft anzutreffen ist, wechselt die Bodennutzung und das Klima in Schweden. Man merkt, dass man nun weit weg vom Meer ist. Tundra und Wald prägen die Landschaft. Wir sind in Lappland.

Tärnaby ist der erste grössere Ort in Schweden. Im Hintergrund sieht man den Laxfjäll. Für Kenner des Alpinkisports ein Begriff. Aus diesem kleinen Ort mit grossem Skigebiet stammen Ingemar Stenmark, Stig Strand und Anja Pärson. Es fällt auf: Viele Wohnwagen und Hütten und Ferienhäuser, ein Einkaufsladen, ein Friedhof, eine Kirche direkt am See, ein kleiner Flughafen, aber keine Restaurants, keine Kaffees, keine Dancings. Wie findet hier wohl Après-Ski statt?

Danach sind es noch 120 Kilometer bis Storuman, dem Hauptort der Gemeinde, zu der auch Tärnaby gehört.

Eine gemütliche Fahrt durch die Wälder entlang wunderbarer Seen. In Schweden sind 90 km / h erlaubt, die Strasse ist gut und wir beide im gemütlichen Flow, ich fahrend, Ursula dösend, bis..

..ein grosser Kollege mich vom Strassenrand schon lange anschaut.

Als ich ziemlich nahe bin, merke ich, dass es ein Elch ist. Auf die Bremse, zum Glück rechtzeitig, denn das Tier quert 10 Meter vor unserem Auto die Strasse und verschwindet dann im leichten Trab. Ursula ist so perplex, dass ihr nur noch eine Foto vom Hinterteil des Elches glückt. Ich wiederum bin glücklich, einen Elch in freier Wildbahn gesehen zu haben - und - den Elchtest bestanden zu haben.

In Storuman übernachten wir auf dem Campingplatz direkt an einem grossen See.

12. September

Nach einer durchgerüttelten Nacht - wir hatten Windböen bis 60 km/h, die über den See fegten - erwachen wir ganz friedlich.

Bis 10.00 Uhr sind die Übernachtungsgspänli weg. Der Platz wird von vielen als Nachtstation auf der E6 von Norden nach Süden benutzt.

Wir nutzen den Tag für Wäschemachen und kleinere Arbeiten. Ich beende Capus' Buch und nehme mir wieder das Bändchen übers Improvisieren zur Hand. Ein Bisschen Spiel muss auch noch sein. Die Sonne scheint. Es ist 20 Grad, aber der Wind begleitet uns stets - wie man an der Kopfbedeckung des Minigolfspielers und am Wäscheständer sehen kann. Die Wäsche ist allerdings nicht in den Dreck gefallen. Der Ständer war mittels Kabelbinder am Hag festgemacht...

Es ist unser letzter Tag in Norwegen. Morgens wird es 500 Kilometer weiter zurück nach Schweden gehen, allerdings noch etwas nördlicher. Dann werden wir über dem 65. Breitengrad sein, unserem nördlichsten Ziel der Reise.

11. September

Wir verabschieden uns vom Surnadal und brechen auf nach Steinkjer. Da vor zwei Wochen die E6 bei Levanger in den See gerutscht ist, umfahren wir Trondheim und gelangen per Fähre auf die Nordseite des Trondheimfjords. Vor der Fähre staunen wir über die vielen abgemähten Getreidefelder. Wir sind in einer Kornkammer Norwegens. Nach der Fährenfahrt beindruckt uns das bisweilen rauhe, bisweilen liebliche Nordufer des Fjords. Wieder machen wir Halt bei einer kleinen Stabkirche. Am Ziel merken wir, dass wir nicht in Steinkjer selber gebucht haben, sondern in Föllingstua an einem wunderschönen See.

Mondbild um 4.00 Uhr im Surnadal.

Unser kleines Auto zwischen den - auch umgeleiteten - Brummern.

Trondheimfjord

Snaosavatnet. Unser Zielort. Der sechstgrösste See Norwegens.

10. September zweiter Tag im Tal der Surna

Im Talkessel, in dem die Surna in den Fjord fliesst, gibt es kein eigentliches Dorf. Der Camping befindet sich in der Nähe der Kirche und der Schule im Ortsteil Oye. Das Einkaufszenter im Ortsteil Skei. Dann gibt es eine Rundstrasse, an der viele Häuser und Landwirtschaftsbetriebe sind. Die Fläche in der Mitte ist dem mäandernden Fluss und landwirtschaftlicher Nutzfläche gewidmet. Am Fjord ist die Industrie, zum Beispiel das Sägewerk, die Baumstämme werden wohl per Schiff angeliefert. Gasthäuser fehlen komplett. Wenn man dem Fjord sonnenseits etwa 6 Kilometer folgt, stösst man auf einen Badestrand aus Kalkkies, künstlich gebaut mit Gestein aus einem nahen noch aktiven Steinbruch. Und ja: Wir waren beide drinnen im Fjord, ich einmal, Ursula sogar dreimal. Wir schätzen das Wasser auf etwa 17 Grad Temperatur.

Brunch nochmals draussen an der Sonne. Wir haben auch norwegische Spezialitäten entdeckt. Thomas sagt der braune Geissenkäse zu, Ursula der Fischpudding, der wie eine Wurst verkauft wird und eine Art fischige Lyonerwurst ist.

Den ganzen Strand hatten wir für uns alleine. Und wie sind wir hingekommen?

Per Velo. Dies ist unsere erste Vergnügungsfahrt gewesen, eine kleine Fahrradtour von knapp 20 Kilometern. Das letzte Mal sassen wir in Lomma im Sattel. Da waren die Fahrräder Nahverkehrsmittel zu Bus und Bahn. Man beachte die Verkehrsverhältnisse!

9. September  Ruhetag im Surnadal

Ein sonniger Tag, an dem wir uns ausruhen und am Nachmittag im Badkleid unter der Markise sünnelen. Das ist nicht, was man sich von einer Norwegenreise im September vorstellt. Aber das Leben ist eben voller Überraschungen. Laut Campingplatz Betreiberin sei das normalerweise auch nicht so. Zur Zeit ist die Temperatur 7 Grad höher als im Durchschnitt. Wir geniessen es.

Zwei Dinge beobachte ich heute:

Am Fluss die Auswirkung von Ebbe und Flut. Beim Spazieren den tiefen Sonnenstand.

Zum ersten: Der Fluss, der wenige Kilometer von uns in den Surnafjord fliesst, der wiederum über einen weitern Fjord in den Atlantik fliesst, steigt und sinkt etwa einen halbe Meter. Wenn Ebbe ist, fliesst er mit rechtem Zug Richtung Meer. Wenn Flut ist, steht das Wasser still. Ein kleiner Bach, der durch eine Röhre unter dem Spazierweg geführt wird, wechselt sogar die Fliessrichtung.

Zum Zweiten: Von den Lichtverhältnissen sind wir hier an den späten Oktober erinnert. Du denkst vom Sonnenstand um 16.00 Uhr: In einer Stunde ist die Sonne untergegangen und stellst dann fest, dass die Sonne um 19.30 Uhr untergeht. Wie flach das Sonnenlicht einfällt sieht man am Schatten der Sitzbank. Die Foto habe ich um die Mittagszeit aufgenommen.

Und schliesslich noch: Ich habe mein viertes Buch begonnen, diesmal eines von meinem Lieblingsautor aus der Schweiz: Alex Capus.

"Eine Frage de Zeit" spielt im ersten Weltkrieg in Afrika und erzählt die Geschichte eines deutschen Schiffbauers und eines britschen Offiziers.  An Capus mag ich seine lebendigen Schilderungen und die Liebe zu den Menschen, die in jedem seiner Bücher durchschimmert.

8. September Reisetag von Loen ins Surnadal (Tal der Surna)

Start bei 8 Grad und eisigem Wind. Ankunft bei Sonnenschein und 21. Grad. Vom Frieren ins Schwitzen. Nur 270 Kilometer, aber mit drei Fährenfahrten, wovon die längste Zeit für einen Mittagsimbiss im Restaurant bot. Wechsel auch vom Gebirge ins "Voralpenland". Wir sind nun direkt an einem Fluss, der in ein Fjord mündet.

An den Fjorden im gebirgigen Teil Norwegens sind wir immer wieder auf Apfel, Pflaumen und Birnenplantagen gestossen. 

Wie Meggen. Einfach zigmal grösser und viel weniger überbaut... Das Gewässer ist ein Riesenfjord mit vielen Verzweigungen und Armen.

So geht Friedhof auch, ohne leere Rasenfelder.

Wir probieren unseren neuen Tischgrill aus.

Die Gänse üben laut schnatternd den Formationsflug.

Und um halb Acht geht die Sonne über der Surna unter.

7. September

Beachte: Beim 6. September habe ich noch Bilder eingefügt.

Wir sind relativ früh auf den Beinen, obwohl uns dicker Nebel umhüllt. Die Nachbarn lassen sich zum Teil noch einiges an Zeit. Dann ist das grosse Abreisen angesagt. Am Abend sind wir fast alleine auf auf dem Platz.

Gegen  Mittag ist die Sonne da. Wir beschliessen einen Spaziergang zu machen, der dann aber zu einer kleinen steilen Wanderung wird, die gut zwei Stunden unsere Kräfte fordert. Wir werden mit einem super Aussicht auf den Nordfjord belohnt.

6. September

Ruhetag in Loen. Wir geniessen den Sonnenschein nach zehn Tagen mit viel Regen. Ich lese mein zweites Buch fertig.

Ein Sonnentag. Zeit zum Lesen. Ich beende zwei Bücher. Meine Gedanken dazu findest Du unter Gedanken.

Nicht nur die Umgebung ist gebirgig, obwohl wir nur auf etwa 60 Meter über Meer sind, sondern auch das Klima ist rauher. Die Tage beginnen mit Morgennebel.

Bald aber lichten sich die Nebel.

Zeit zum Sünnelen, Zeit zum telefonisch Kontakt halten, Zeit für einen Spaziergang.

Und am Abend ist Unterhaltung angesagt. Viele norwegische Bobils sind gekommen für ein Wochenende. Und besonders sind sie hierher gekommen, weil es Musik und Tanz gibt.

Wir werden von Norwegern an den Tisch geholt. Und bald wird auch länderübergreifend getanzt. Gegen 1.00 Uhr mögen wir nicht mehr, die andern feiern noch eine Stunde weiter.

5. September

Es ist Reisetag. Wir fahren über ein Fjell und staunen über die Weite der Hochebene. Wir sind wieder auf eine Fähre angewiesen. Wir legen von  den 260 Kilometer etwa 40 Kilometer in verschiedenen Tunnels zurück. Wir nähern uns Gletschern, wie man sie von der Strasse aus bei uns nicht mehr sehen kann. Wir stossen per Zufall auf die zweitälteste Stabkirche in Norwegen. Und wir brauchen für die ganze Strecke 6 Stunden. Am Ziel befinden wir uns mitten in einer grossen Ansammlung Bobils (=Camper) von Norwegern. Wir sind die einzigen Ausländer auf dem Platz. Schliesslich gehen wir im Campingrestaurant Nachtessen, denn wir haben unseren 33. Hochzeitstag.

Abschied vom See von Voss.

Fjell

Hopperstad am Sognefjord.

Stabkirche von Hopperstad ca. 1070. Ähnlich wie beim Bergkirchli wurde das Holz dendrochronologisch untersucht. Die Bauhölzer stammen aus den Jahren 1034 bis 1116. Die Hölzer stehen im Gegensatz zum Blockbau senkrecht. Das Holz ist nur verzapft.

Der Kraftort war in der Kirche deutlich spürbar.

Am Sognefjord. Hinten geht es rechts nach Flam, wo wir gestern mit dem Zug waren.

Mittagsrast. Picknickpause.

Unser Zielort: Loen.

4. September - Flambanen - Tag

Wir fahren von Voss nach Myrdal und von da in einem riesen Touristenstrom mit der Flambahn nach Flam. Nach dem Museumsbesuch und Picknick müssen wir im Regen schon wieder für die Rückfahrt um 12.10 anstehen. Für den restlichen Nachmittag habe ich vor einem Monat keine Tickets mehr gekriegt. Die Landschaft ist spektakulär, der Wetterwechsel auch - und die Eisenbahn lässt mein Herz höher schlagen. Nicht Bahn-affine Menschen mögen die vielen Zugbilder für einmal entschuldigen.

Hier ein Beispiel dafür, wie eine Bildaufnahme zwei ganz unterschiedliche Stimmungen wiedergeben kann. Die beiden Fotos zeigen vom gleichen Standpunkt das gleich Schiff, unmittelbar hintereinander gemacht.

Mit einem Blick aus einem Galleriefenster des Kehrtunnels auf das Flamdalen verabschiede ich mich für heute. Von der unteren Strecke sieht man drei Bahnstufen höher. Insgesamt sind also auf engem Raum vier Etagen Flambahn vom Fahrradweg aus zu sehen. Unmittelbar nach dem Kehrtunnel macht die Flambahn übrigens eine 180 Grad Kurve im Freien wie die Arosabahn bei der Fuchsfarm.

3. September

Die Sonne überrascht uns. Wir entdecken einen automatischen Toilettenreiniger für Kassetten-WCs, machen einen Barfuss-Spaziergang im See, im Sand und im Moos. Wir essen draussen Z'Mittag, na ja bis uns ein Regenguss überrascht. Und am Nachmittag..

.. hat uns zwei Aroser das Heimweh gepackt, als sie mit der Seilbahn auf dem Hangurstoppen ankamen.

Voss Skiressort. Mit Sesselliften, Skiliften, Gipfelrestaurant und allem Drum und Dran. Drei Dinge waren für uns neu. Eine buchbare Sauna mitten im Skigebiet und das Ritiseili mit Aussicht. Ideen für Arosa? Und da waren dann noch die Kandelaber neben der Skipiste. Nein, das ist nicht für das Nachtskifahren gedacht. Hier oben sind die Tage im Dezember sehr kurz!

Vegetation, Infrastruktur, frische Brise, alles wie bei uns zuhause. Nur, dass wir hier gerademal auf 818 Meter über Meer sind.

Bis morgen!

Das ist Bergen. 2. September

Ein Wunsch geht in Erfüllung. Ich fahre mit der Bergenbahn,  heute von Voss nach Bergen, übermorgen dann von Voss nach Myrdal, mit Fortsetzung auf der Flambahn.

In Bergen besuchen wir den Hausberg, die hölzerne Altstadt, den Hafen. Dann bricht das Loch in der Sohle meines rechten Schuhes durch. Keine gute Sache bei Regenwetter. Wir fliehen in ein Kaufhaus, wo es für mich in einem noblen Schuhgeschäft Ersatz gibt. Dafür darf Ursula zur Maniküre. Uns beiden gönnen wir ein neues strategisches Spiel aus Finnland. Mal sehen wie wir die Anleitung entziffern, welche nur auf Finnisch, Schwedisch, Dänisch und Norwegisch vorhanden ist.  

Die modernste Seilbahn im Norden Europas direkt über den Geleisen der Bergenbahn.

Die Bergenbahn ist für den Güterverkehr enorm wichtig, verfügt doch Bergen über einen ganzjährig eisfreien Hafen. Entsprechend gross ist der Containerumschlag. Über den Pass bei Myrdal werden die Güter in Richtung Oslo gebracht.

Der hölzerne Stadtteil von Bergen wurde dreimal wieder aufgebaut.

Seit dem ersten grossen Stadtbrand gab es ein Verbot für Holzhäuser. Doch in Erinnerung an den alten Stadtkern hat man die Häuser wieder aufgebaut. Leider gab es noch zwei Brände. Doch man gab nicht auf, und so können Touristen noch heute ein Stück altes Bergen besichtigen.

Ein neuer Monat: 1. September - Reisetag

Für die 370 Kilometer Strecke von Egersund nach Voss brauchen wir gut acht Stunden, inclusive Kafihalt in einer gemütlichen Bäckerei und Mittagspicknick im Auto. Zweimal haben wir die Fähre benutzt, einmal war es ein altertümliches Schiff, einmal ein ganz modernes mit Lounge für den Aufenthalt. Wir sind entlang vielen Seen und Fjorde gefahren, die Bundesstrasse war manchmal gut ausgebaut, dann eng, dann sogar einspurig. Wir haben ein Fjell überquert mit steilem Aufstieg, Scheiteltunnel und steilem Abstieg  und sind dabei an einem Skigebiet mit Leitnerliften vorbeigekommen. Endstation ist im touristisch wunderschönen Voss an der Bergenbahn. Ihr ahnt was kommen wird: Zwei Fahrten sind gebucht, eine nach Bergen und eine in die andere Richtung nach Myrdal, wo wir in die Flambahn umsteigen und uns ans Fjord hinunter bringen lassen werden. Natürlich würde uns auch das Schwimmbad neben dem Camping locken und der 700 Meter hohe Hausberg von Voss, der mit einer Luftseilbahn erreichbar ist. Aber es hat heute nur einmal geregnet, und die Wetteraussichten sind leider nicht rosig. Wir werden als0 sehen, was bis Donnerstagmorgen machbar ist.

Abfahrt um 7.30 in Egersund

Absolut der Hit: Eine Kreiselkreuzung im 8 Kilometer langen Tunnel nach einer Brücke über einen Fjord..

31. August Ruhetag

Es regnet. Windböen fegen über den Platz. Ausschlafen und Brunchen ist angesagt. Wir machen einen Ruhetag. Das passt ja zur Idee des Sonntags. Eigentlich wollten wir in Egersund den Gottesdienst besuchen. Aber 3/4 Stunden Weg zu Fuss durch dichten Regen und Wind spricht dagegen.

So widmen wir uns kreativem Tun.  Und am Schluss scheint für einen Moment gar noch die Sonne. Den Fluss sehen wir von unserem Schlafzimmerfenster aus.

30. August

In Egersund hat es Wlan auf dem Platz. Allerdings läuft es langsam. Denn hier scheint Zwischenstation für Camperfahrende zu sein. Und wahrscheinlich sitzen alle am Handy. Ich hoffe, den Blog trotzdem zu schaffen.

An dieser Stelle: Danke Euch für Eure Aufmerksamkeit und für Euer Interesse. Falls Ihr eine Rückmeldung machen möchtet: Bitte über Whats'App. Aber auch da bin ich auf Wlan angewiesen. Heute nachmittag um 15.00 kam Ursulas Nachricht von 9.00 an! Habt also etwas Geduld, wenn ich mich nicht so schnell melde.

Wo ist Egersund?

Ziemlich im Südwesten von Norwegen. Wir sind heute die Südküste abgefahren: Von Drammen über Kristiansand, Mandal, Flekkefjord nach Egersund.

Die Fahrt ist 4 1/2 Stunden uninteressant. Denn es wird viel gebaut. Die Strasse soll auf direktem Weg geführt werden, und der führt durchs Hinterland, weil die Küste durch Fjorde zerklüftet ist. Das Navy war ein paar Mal sehr gestresst, weil es im Nirgendwo die neue Autobahn nicht mehr fand.  Das ist aber unser Fehler, denn wir haben kein Upate vor unserer Reise gemacht. Die letzten 1 1/2 Stunden waren dann aber wunderschön, weil die Bundesstrasse entlang von Seen und Fjorden geführt hat. Der Campingplatz ist nichts Besonderes; hier ersparen wir Euch für einmal Bilder. Schön sind einzig die Badezimmer. Aber wer will schon Badezimmer von Campingplätzen sehen.

Früh sind wir aufgestanden, um zeitig fahren zu können, nur..

.. die Reception machte erst um 9.00 Uhr auf. Und weil wir vom Gastgeber einen Umstecker ausgeborgt haben, den er uns für Norwegen zu verkaufen versprach, mussten wir warten. Den Steck-Dietrich haben wir dann doch nicht gekriegt; er schickte uns in den Biltema, ein Warenhaus, bei dem man am besten im Internet nachschaut, bei welcher Gestellnummer man einen Gegenstand findet. Das machen nicht nur die Kunden, sondern auch die Verkäuferinnen. Denn manchmal fehlt jedwelche Logik.  Wir haben nun aber unser Umsteckteil, falls wir es denn überhaupt nochmals brauchen.

Wer eine Tunnelphobie hat, sollte besser nicht nach Norwegen reisen. Alles ist untertunnelt, manchmal 300 Meter, oft viele Kilometer: Städte, Buchten, Fjorde, Hügel, Berge. Wildwechsel.

Mit einem neuen Lieblingsverkehrszeichen sage ich für Euch für heute Tschüss!

PS 2 Kilometer fehlen noch bis zu unserem 3000. Kilometer.

Oslotag, 29. August

Der Tag beginnt mit einer Panne. Thomas hat sein schnelles Internetguthaben aufgebraucht. Zum Glück hat Ursula noch Kapazitäten. Sonst hätten die Tickets von Vy-Express-Bus nicht runtergeladen werden können. Von wegen unbegrenzte Datenmenge...

Wir fahren mit dem Bus, weil an der Bahnstrecke leider gearbeitet wird. Das ist ein Verkehr rund um Oslo! In die Stadt hinein gibt es zum Glück eine Busspur ganz rechts auf der Autobahn. So kommen wir nur eine Viertelstunde später an. Bei der Retourfahrt sind wir fast die ganze Strecke im Stop und Go Verkehr gefahren und 40 Minuten später als versprochen angekommen. Ich habe gestaunt, wie gelassen die Leute in Norwegen das hinnehmen, sowohl im Bus als auch auf der Strasse. Ich konnte das gut beobachten, denn ich hatte Logenplätze ganz vorn neben dem Chauffeur reserviert.  Zu reservieren rate ich übrigens allen, die einmal Bus in Norwegen fahren. Pflicht ist es nicht, aber wenn der Bus voll ist, wird man an der Haltestelle stehen gelassen.

Nach einem Regenspaziergang entlang der Strasse, die man als Tourist vom Bahnhof zum Schloss zurückgelegt haben muss, haben wir im Kunstmuseum reingeschaut und das Munch-Museum mit Spitznahmen "Leitplankengebäude" besucht. Um den "Schrei" machen die Norweger ein Riesentamtam. Alle halbe Stunde eine andere der drei ausgestellten Varianten, und unter Bewachung. Edvard Munch war wirklich ein grossartiger Maler. Zwei Bilder unserer Wahl haben wir ausgesucht, um sie Euch zu zeigen. Faszinierend ist aber auch der Städtebau, den man vom 13 stöckigen Munchmuseum am Hafen komfortabel studieren kann. 

Nach dem Rummel der Grossstadt und der sich hinziehenden Busfahrt tut der kurze Fussmarsch durchs Wohnquartier am Rand von Drammen gut. Morgen ist dann wieder Reisetag.

28. August

Wir wechseln von Schweden nach Norwegen. Wir wählen den kürzesten Weg 230 Kilometer von Mellerud nach Drammen. 3 1/2 Stunden ist die reine Fahrzeit; somit ist klar, dass der Weg zum grössten Teil über Land führt. Nach einer Stunde Fahrt bin ich reif für einen Kaffee. Wir haben Glück, denn in der dünn besiedelten Landschaft findet man fast nichts, bis auf...

.. eine gemütliche Stuga im besten schwedischen Stil mit Fika-Möglichkeit, Café à discretion, plaudernde schwedische Senioren. Und erst auf den zweiten Blick merken wir...

..dass wir einen Steinwurf von der Grenze zu Norwegen weg sind. Wären nicht unser Kaffeebedürfnis, ein Schild und das freundliche Navi gewesen, welches uns Aufklärung über norwegische Verkehrsregeln anbietet, hätten wir es nicht bemerkt. Und es ist immerhin eine EU-Aussengrenze! Norwegen gehört wie die Schweiz nicht zur EU.

Wenig später erreicht man Halden, einen ersten Industrieort, und danach ist man im Einzugsbereich der norwegischen Hauptstadt Oslo. Grosse Siedlungen, Industrie. Am meisten beeindruckt hat mich aber der Tunnel unter dem Oslo-Fjord hindurch.

Was man nicht sehen kann: Der Tunnel ist 7,2 Kilometer lang (600 Meter mehr als der San Bernardino Tunnel). Das Besondere aber ist die Steigung: 3,5 Kilometer geht es steil abwärts; der dritte Gang vermochte unseren Pössl nicht bei 70 km/h zu halten. Dann 3,5 Kilometer wieder aufwärts. Da hat hat man zwei Spuren. Das hilft, denn die beladenen Lastwagen schaffen aufwärts nur etwa 30 km/h. Also wird überholt. Es war mit den Lastwagen rechts und dem Gegenverkehr links kuschlig eng. Man beachte: Auch Töfffahrer nutzen den Fjordtunnel, und das ohne Gasmaske.

Drammen ist unser heutiges Ziel. Der Campingplatz liegt am Stadtrand, vergleichbar mit dem Camping Wollishofen bei Zürich, nur einfach an einem Fluss gelegen. Die Idylle ist schön, aber sie trügt. Im Hintergrund ist die 100'000 Einwohner Stadt Drammen. Wir hören den Verkehr einer Ausfallstrasse. Den Platz haben wir diesmal auch nicht wegen dem Baden gewählt - was man gut könnte - , sondern wir wollen morgen Oslo besichtigen. Ein Bus wird uns direkt innert einer Stunde ins 40 Kilometer entfernte Oslo bringen.

27. August

Zum erstenmal regnet es so richtig. Das passt ganz gut, denn wir verfolgen über Zoom die Halbzeit-Verteidigung unserer Tochter auf dem Weg zum PHD in Bioinformatik.

Danach ist für mich ein Spaziergang angesagt.

Nicht nur die Häuser am See sind schön, sondern auch die Farben der Büsche und Bäume.

Direkt am See kann man die Sauna besuchen, welche für uns angeheizt wird. Ursula kühlt sich im See ab. Ich bleibe bei der Dusche.

26. August Ein Tag am Vännernsee.

Um gleich entwelchen Vorurteilen vorzubeugen: Auch ich habe mich am Waschtag beteiligt. Auch Ursula konnte etwas chillen. Jedenfalls haben wir die Sonnencrème nochmals gebraucht.

Auch unsere Bälle wurden nass.

Wir haben im See Ball gespielt. Das machen wir oft in Seen und Meeren, sofern nicht der Wind gegen uns spielt.

Ich habe ein neues Buch angefangen.  Improvisieren. Mich interessiert das auf dem Hintergrund unserer m&m Gottesdienste, in denen wir spontan Predigten zu Stichworten von Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesuchern machen.

Aber auch sonst gilt es im Leben, immer wieder mal zu improvisieren. Zum Beispiel auf einer Reise wie der Unsrigen.

Interessant ist allerdings die These der Autoren, Improvisieren sei nicht Lückenbüsserin für nicht strukturiertes Vorgehen, sondern eine Kunst des Menschen, sich den Bedingungen aufgrund seiner Erfahrungen anzupassen und so kreativ neue Lösungen entwickeln zu können. So weit mal das Vorwort und der Abschnitt über die Jazzmusik. Weitere Erkenntnisse meines Lesens werden folgen.

PS Das Reich Gottes von Emmanuel Carrère lese ich immer noch. Nach einem eher etwas mühsamen zweiten Abschnitt über die fromme katholische Phase des Autors folgt ein bestechend gutes Kapitel über Paulus und Lukas.  Als Theologe muss ich sagen: Ich habe schon lange nicht mehr so eine gute geschichtliche Einbettung neutestamentlicher Texte gelesen. Auch hier verspreche ich Euch weitere Erkenntnisse.

Zum Schluss aber noch ein Abendbild. Mit Ursula. Wer findet sie?

25. August Heute ist Fahrtag. Wir wählen nicht die direkte Route auf der Autobahn über Göteborg, sondern fahren über Jönköping, Trollhättan nach Mellerud am Vännernsee.

Verkehrsmässig ist nicht viel los. Weil in Schweden die Geschwindigkeit auf der Autobahn meist auf 110 km/h begrenzt ist und weil wir zum Teil über Land fahren, um etwas von der Landschaft zu sehen, brauchen wir für die 440 Kilometer gut 7 Stunden, inclusive Znüni-, Mittagessen- und Zvierihalt.

Unterwegs habe ich die Eingebung mich wieder mal um den Ad Blue Füllstand zu kümmern. Für Motorenunkundige: Das ist ein Zusatzstoff für Dieselfahrzeuge, welcher die Umweltverträglichkeit erhöht. Es gibt zwar Zapfsäulen in Schweden, doch sind die nur mit einer speziellen Karte zu bedienen. Jeder Tankstellenshop hat dafür Flaschen. Mit vereinter Gebrauchsansweisungsentzifferung und kräftiger Handanwendung gelingt es uns, Ad Blue nachzufüllen. Für Laien wie uns war es nicht einfach zu verstehen, aber man muss sagen: Auch mit zwei linken murksenden Händen kann man nichts falsch machen. Kompliment für das Patent!

Der Vännersee ist Schwedens grösster See. Rund 5500 Quadratkilometer ist seine Fläche, der gesamte Bodensee (mit Untersee) hätte also mehr als zehnmal darin Platz. Entsprechend sieht man das andere Ufer von Mellerud her nicht.

22000 Inseln hat der Vännersee. Ob diese Insel auch zählt?

Der See ist wärmer als die Ostsee. Und endlich kein Wind mehr. Morgen ist also Badetag!

24. August Wir waren drin, in der Ostsee. Ein wunderbar sonniger Sonntag hat uns erfreut - allerdings blieb es windig. Die 17 Grad Wassertemperatur war fast angenehmer als die 20 Grad Luft, welche sich durch den kühlen Wind deutlich kälter anfühlte. Für ein Eis hat es aber trotzdem gereicht, direkt aus der Glacé-Fabrik in Lomma. Bei einem Tee haben wir zu viert Yatzi gespielt; Ursula hat einen Rekord gewürfelt: 294 Punkte. Dann galt es Adieu zu sagen, diesmal aber nicht in Richtung Schweiz, sondern in Richtung Norden. Bis in 6 Wochen!

23. August Die ganze Nacht hat es geregnet. Am Morgen musste ich zwischen grossen Pfützenseen durchhüpfen, um in die Dusche zu gelangen. Doch dann klarte es auf und ein Sonnentag begann.

Ursula liebt das Meer. Wer findet sie auf dem Bild?

Die Brücke im Hintergrund ist die Öresundbrücke, welche das 25 jährige Bestehen feiert. Vor 25 Jahren gab es erstmals eine Landverbindung zwischen Dänemark und Schweden. Seither hat sich die Region um Malmö und Kopenhagen stark verändert und entwickelt.

Noch ist es kühl und windig; erst im Laufe des Tages kehrt die Wärme zurück.

Wir verbringen den Tag in Lund mit unserer Tochter und ihrer Partnerin.

Wir fahren nicht nur Pössl und Fahrrad, sondern auch ÖV. Da der Bus in Lomma einfach nicht kam und ausfiel, was in Skåne ab und zu vorkommt, nahmen wir den Pagatåg. Für einen Bahnfan natürlich super. Als Tarifzonen-Unkundige sind wir allerdings schwarz gefahren...

In Lund kann man Keramiksachen malen.

Man bucht zwei Stunden, darf aus einer Vielzahl von Formen auswählen. Nach einer kurzen Einführung stehen Farben, Pinsel und Hilfsmittel zur Verfügung.

Unser Camper braucht neue Tassen.

Und Thomas' Schreibtisch ein Gefäss für Büroklammern

Gute Nacht!

22. August Eine weitere Reparatur steht an, diesmal beim Velo von Ursula. Überflüssiges wird entfernt wie das alte Schloss, das beschädigte Rücklicht und der Dynamo..

.. das war auch längst fällig. Man beachte den Jahrgang des Fahrrades. Ja, als es noch Velomärkli gab. Ursula schaffte sich das gute Stück in Bütschwil zum Einkaufen an.

Auch Camper-Reisende haushalten bisweilen.

Unser Standplatz in Lomma mit Blick aufs Meer. Der Wind bläst heute arg. Ich bin um Kappe, Schal und Handschuhe froh. So schnell kann es gehen. Vor 48 Stunden noch in den Badeschlarpen mit Badehose und T-Shirt am Meer.

Henne Strand an der Nordsee liegt übrigens nördlicher als Lomma an der Ostsee. Nicht immer ist der Süden wärmer.

Die kostbare Fracht ist montiert, gepumpt, eingestellt und probegefahren.

Ich als puristischer Velofahrer könnte schon noch auf den Geschmack kommen, elektrische Unterstützung zu beanspruchen. Ich war im Hui am Ideon vorbei.

Doch dann ging es zu Fuss los. Unsere Tochter wohnt ziemlich nah am Stadtrand von Lund.

"Grosskind" verwöhnen.

21. August Thomas bloggt zum erstenmal. Deshalb  macht er auch typische Anfängerfehler. Zum Beispiel in der Abfolge der Einträge. So folgt nun eine Korrektur. Ich hoffe, das dient Euch Leserinnen und Lesern.

Viertel vor neun - abends. Die Sonne ist gerade untergegangen über dem Meer - hinter den Wolken.

Diesmal ist es die Ostsee.

Und Schweden.

Gut 450 Kilometer Fahrt.

Wir waren allerdings schon um 16.30 bei Mirjam und luden die Fracht ab, die man nicht mit dem Flugzeug nach Schweden bringen kann.

Nun hat unser Auto plötzlich mehr Platz und es ist auch leichter.

Auf Empfehlung einer Nachtessens-Zufall-Bekanntschaft fahren wir über Hvide Sande und Ringköbing nach Lund..

Hvide Sande liegt zwischen Nordsee und einem Binnengewässer.

Dabei können wir es nicht lassen. Eine Kirchenbesichtigung ist angesagt mit einem Soldatenfriedhof.

In Hvide Sande müssen wir etwas warten..

.. es ist wichtig, dass die Schildkröte, respektive unser Pössl nicht in den Verbindungskanal zwischen Meer und Binnensee fällt.

Und weil ich die dänischen Verkehrszeichen so mag,

gleich noch mein Lieblingszeichen:

Das Zeichen erinnert etwas an das AIDS-Zeichen..

Und noch etwas Schönes:

Das Schild kündet einen Rastplatz an.

Dabei wird in den unteren Quadraten angegeben,

was man alles finden kann.

Mir gefällt allerdings die Tanne:

Doch nicht alle dänischen Rastplätze haben leider Tannen,

auch wenn Dänemark die grösste Christbaumproduzentin Europas ist.

Doch nun genug von Dänemark. Ab Morgen geht es um Schweden.

20 August In der Nacht kündet sich ein erster Defekt an. Die Wasserpumpe ächzt und stöhnt. Zum Glück versagt sie nicht ganz. Nach dem Frühstück ist Reparaturstunde.

Alles muss aus der Garage raus.

Dann muss das Bett weg, damit man zum Wassertank gelangt.

Wassertank auf.

Silbernetz raus. Wasserpumpe raus. Rechts steht bereits die Neue bereit.

Pösslfahrende wissen, dass man immer eine Reservepumpe auf dem Fahrzeug haben sollte. Es ist ein Verschleissteil, das früher oder später den Geist aufgibt.

Da ich schon vor drei Jahren einmal eine Pumpe wechseln musste, geht das auch heute super.

 

 

Dann nochmals ans Meer.

Diesmal mit mehr Wellen.

Etwas schwimmend und springend Wellenreiten.

Macht Spass. Macht müde. Ist aber erfrischend.

Wer findet uns auf dem Bild?

19. August Windstösse wecken uns.

Da ist es besser, die Tücher abzuhängen, die Markise einzufahren und den Wäscheständer gut zu fixieren.

Nach dem Wellnessen - heute halten wir es in der Dampfsauna mit 100 % Luftfeuchtigkeit nur wenige Minuten aus - gibt es Frühstück.

 

 

Bedeckter Himmel kann auch ein Glücksfall sein. Zeit zum Lesen. Ich beginne ein Buch eines Atheisten, der sich dem Christentum aus atheistischer Sicht annähern will. "Wie können so viele aufgeklärte moderne Menschen sich immer noch für so eine unlogische Sache interessieren?" Ja, das nimmt  mich auch Wunder, wenn Atheisten dazu ganze Bücher schreiben!

Minigolf auf Dänisch? Einiges ist anders. Nicht nur die Flaggen. Auch das Gelände, der Boden und die Hindernisse. 

So gehts dann eben so. Ich konnte allerdings nicht im Nadelbaum weiterspielen...

Beenden wir den Tag mit dem neuesten Modeerwerb.

Wir sind dem Orden der Strandler beigetreten.

Sehr schick sind sie nicht die Kutten.

Aber warm.

Und praktisch für das Umziehen am Meer.

18. August Der Tag beginnt mit Seniorensport.

Wir besuchen das Bad, welches sich als echte Wellness-Oase entpuppt. Saunen. Dampfbad. Sprudeltopf. Grosses Schwimmbecken. Wasserrutschbahn. Liegelandschaft.

Da wir doch nicht ganz Senioren sind und nicht unter Bettflucht leiden, sind wir ohne Frühstück los.

Entsprechend ist uns nun nicht ums Liegen. Der Sinn steht viel mehr nach Kaffee. Ein Sommerferientag beginnt. Ferien am Meer.

Und ja. Wir waren drin. In der Nordsee.

Nicht nur mit den Füssen sondern ganz.

Der eine kämpfte mit der Strömung und schaffte es nicht auf die Sandbank, die andere genoss einfach das Baden.

Der Strand ist lang und voller fröhlicher Menschen, allerdings anders als in Italien mit gebührendem Abstand zwischen Tüchlein und Windzelten.

Die Luft war etwa 22 Grad, das Wasser 19 Grad. Perfekt.

 

Im Ort haben wir Eiswürfel-Formen gekauft.

Es ist auf dem Campingplatz so warm, dass wir den Kaffee lieber als Eiskaffee mit Caramel Zusatz trinken...

Zweiter Tag, 17. August.

Heute haben wir wettermässig von allem etwas. Abfahrt 6.15, bald Sonnenaufgang. Später Sprühregen. Kälte. Dann wieder Sonnenschein. Am Ziel 25 Grad und Sommerwetter. 750 Kilometer sind wir gefahren.  Mit dem Verkehr haben wir 10 Stunden gebraucht, unser Pössl knapp 80 Liter Diesel. Gestern abseits der Autobahn 60 Cent billiger pro Liter als heute an der Autobahnraststätte!

Elbtunnel unter Hamburg hindurch. Ein Schweizer braucht einfach ab und zu ein bisschen Tunnel, sonst bekommt er Heimweh.

Henne Strand - das Malia (Kreta) oder Arosa von Jütland.

Volle Ferienstimmung!

Das ist heute unser Ziel.

Hier ist noch voll Saison.

Landschaftlich wahnsinnig schön.

Wir freuen uns auf drei Tage Ferien.

Campingplatz De luxe:  Mit Senioreneintritt gratis von 8.00 bis 10.00 ins Bad - kein Witz: Hier ist man ab 55 Jahren Senior oder Seniorin.

Die lange Fahrt wird mit einem super Fischznacht belohnt.

 

16. August

Wir lassen das Schanfigg hinter uns.

In Bregenz geht ein Gewitter über uns nieder mit sintflutartigem Regen.  Das Auto ist gewaschen.

Kalbach Heubach ist unsere erste Zwischenstation:

500 Kilometer nach 7 Stunden.

Unsere Idee..

..ist es, mit Euch verbunden zu sein - auch wenn wir geografisch weiter weg sind.

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